Langenaue
Zunächst einmal der Hinweis, dass wir den Namen "Langenaue"
Die über 5 km lange Insel Langenaue bestand früher (um 1800) noch aus 2 Inseln:
Zwischen dem Gut Langenaue und der Jakobsberger Aue wurde die Insel von einem Querarm des Rheins in zwei Hälften geteilt. Dieser Querarm ist heute verlandet, jedoch im Gelände noch deutlich ersichtlich.
Von 1357 bis zum Jahr 1510 war die Mainzer Patrizierfamilie "zu dem Gensfleisch", zu der auch Johannes Gutenberg (Johannes Gensfleisch) gehörte, Inhaber (als Afterlehen) dieser Aue.
Ab 1510 bis ins 20. Jahrhundert war die Familie Molsberg (damals Molsberger-Aue) Inhaber (ebenfalls kaiserliches Lehen) dieser Aue einschl. Hofgütern.
Der letzte Sproß dieser Familie, die hochbetagte Freifrau von Hügel, lebte bis in die 50-er Jahre auf der benachbarten Nonnenaue.
Übrigens bestätigt die Familienüberlieferung der Molsberger die verwandschaftlichen Beziehungen zwischen dem Hause von Molsberg und dem Geschlechte der Gensfleischer.
1917/18 erwarb die in Gustavsburg ansässige Maschinenfabrik MAN das Gut Langenaue inkl. Hofgut und betrieb hier Ackerbau und Viehzucht zur Versorgung ihrer Mitarbeiter.
1970 übernahm der Landwirt Winfried L. Kreuzer aus Egelsbach das Gut Langenaue und renovierte das in die Jahre gekommene Hofgut.
Als Winfried L. Kreuzer 2007 verstarb, übernahm seine Schwester Heide-Marie Cremerius den landwirtschaftlichen Betrieb und das Hofgut. Das Hofgut Kreuzer ist heutzutage ein beliebtes Ausflugsziel auf dieser Insel.
Für das Jahr 1659 wird in der Molsberger Familienchronik ein gewisser Hoeswinkel als Besitzer dieser Aue genannt. Noch früher soll sie ein Teil der Molsberger-Aue (heutiges Gut Langenaue) gewesen sein.
Bis zum Jahr 1782 war diese Aue im Besitz des Nonnenklosters Altenmünster zu Mainz und wurde als Nonnenaue bezeichnet. 1782 wurde das Kloster aufgelöst und die Nonnenaue wurde Eigentum der Mainzer Universität. Die Aue wurde dann eine zeitlang Universitäts-Langenaue genannt.
Infolge des Friedens von Luneville 1801 kam die Aue als Entschädigungsland 1803 an Hessen-Darmstadt und wurde durch die Zentschöffen Rauch und Laubenheimer aus Ginsheim offiziell für das Fürstliche Haus in Besitz genommen. Seither gehört die Aue zur Flur der Gemeinde Ginsheim. Heute wird die Aue wieder als Nonnenaue bezeichnet.
Von 1661 bis 1703 hatte ein Oberst von Saal diese Aue in Besitz. Danach war sie mit 4 anderen von Nassau herrührenden Auenlehen dem Waisenhaus zu Mainz verpfändet.
Nach 1703 löst General von Schrautenbach diese Lehen ein und hat sie von da an als nassauische Mannlehen in Besitz.
Ab 1705 ist er bereits Besitzer dieser Aue.
Er "deichte" damals diesen Auenstreifen ein, um darauf Ackerbau betreiben zu können. Diese Aue wurde damals Schrautenbachsche Langenaue (in einer Verkaufsurkunde auch Ginsheimer Unteraue) bezeichnet.
1834 erwarb der Ginsheimer Peter Schäfer I. diese Aue von Anselm Elwert, Amtsmann zu Dornberg. Seitdem wird diese Aue als Schäfersaue bezeichnet.
In der damaligen Verkaufsurkunde wurde beschrieben, dass das Ackerland 32960 und die Wiesen 7063 groß waren (ohne Angabe einer Flächenbezeichnung).
Der heutige Inhaber Thomas Schäfer weiß jedoch, dass die gesamte Schäfersaue 125 Morgen groß ist. Laut Weinheimer wurde 1794 eine Größe von nur 40 Morgen beschrieben.
1878 wurde die Schäfersaue unter 5 Geschwistern aufgeteilt, 2 Jungen und 3 Mädchen. Ein Sohn ließ sich auszahlen und gründete in Mainz ein Geschäft.
Die Nachfolger sind die jetzigen "Schäfers-Erben", welche die Aue auch heute noch besitzen.
Zu diesen "Schäfers-Erben" gehört auch der heutige Besitzer des Ginsheimer Hotels "Rheinischer Hof", Thomas Schäfer.
Er besitzt noch Urkunden aus denen hervorgeht, wann seine Vorfahren diese Aue erwarben. Das heutige Hotel "Rheinischer Hof" (früher Gasthof Schäfer), zu dem damals eine Brauerei und eine Schnapsbrennerei gehörten, kaufte Peter Schäfer I. bereits 1813.
Diese Auen bezw. dieser Inselteil gehörte Jahrhunderte hindurch zur Gemeinde Nackenheim. Belehnungsurkunden gehen bis auf das Jahr 1391 zurück. Das Land wurde von den Nackenheimern zum Holzschlag benutzt. Die heute staatlichen Auen wurden früher häufig verpachtet.
Die Jakobsberger-Aue, die seit 1803 zu Ginsheim gehörte, wurde 1957 in die Treburer Gemarkung übernommen. Der Hadersand gehörte bereits seit 1803 zu Trebur.
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