Vereine
Georg Fischer, Ludwig Schäfer, Georg Schrepfer und Ernst Volz gründeten am 01.07.1898 in der Gaststätte "Zum deutschen Kaiser" (Ludwigstraße) den "Radfahrerverein 1898 Ginsheim".
Arbeiter Radfahrer Verein 'Rheinlust 1904'
Über den "Arbeiter Radfahrer-Verein Rheinlust 1904" gibt es kaum Unterlagen. Lediglich ein Bild der Gründer (s.o.) sowie Bilder aus den zwanziger Jahren sind Belege für die Existenz des zweiten Ginsheimer Radfahrervereins.
Das Vereinslokal des Vereins befand sich bei Gastwirt Peter Thomas, Rheinstraße 34 (später "Kino-Thomas").
Anfang 1933 erschienen unter Polizeischutz Männer der NSDAP im Vereinslokal, entfernten dort 12 Saalräder und einen Schrank mit dem Vereins-Banner, luden alles auf einen LKW und fuhren davon.
Kunstreigen-Mannschaft 1916
Der Verein "Rheinlust 1904" hatte zum Zeitpunkt der gewaltsamen Auflösung 23 Mitglieder, die, bis auf wenige Ausnahmen, in den quot;Radfahrerverein 1898 Ginsheim" übertraten.
In den ersten Jahren unternahmen die Radfahrer aus Ginsheim nur Radwandertouren, jedoch bereits 1912 durften die Ginsheimer Radsportler M. Treusch, W. Reinheimer, G. Gröll, H. Mähn und W. Reinheimer II. ihr Können in Frankfurt/M vor dem hessischen Großherzog unter Beweis stellen.
Theo Wannemacher 1924
Schon 1906 hat der Ginsheimer Radsportler Theo Wannemacher den Steherweltmeister, Berufsfahrer und Pilot Thaddäus Robl in einem Wettbewerb geschlagen.
1911 nahm Theo Wannemacher am "Acht-Tage-Rennen" in der Stadthalle Mainz teil, und 1925 belegte er auf der "Opelbahn" den 2. Platz beim "Grossen Preis von Hessen".
Die Durchschnittsgeschwindigkeit des 1. Rennes über eine 1/2 Stunde betrug 58 km/h und im 2. Rennen 52 km/h.
Am gleichen Tag wurde die sogenannte "lange Meisterschaft" ausgetragen (15 km), bei der der Ginsheimer Martin Treusch Platz 3 belegte.
Über 7,5 km belegte Treusch Platz 4. Diese Leistungen Ginsheimer Radsportler lösten in Ginsheim eine beispiellose Begeisterung für den Radsport aus.
Wie groß die Gemeinde der Fahrradliebhaber damals in Ginsheim war, belegt eine für die französische Besatzungsbehörde erstellte Liste aus dem Jahr 1921: ihr zufolge gab es in Ginsheim 354 Fahrräder, meist der Marke Opel, die vor dem 1. Weltkrieg gebaut worden waren.
Geprägt durch die Erfolge des RV Ginsheim und auf besondere Initiative des damaligen Ortsvorstehers Laun wurde 1930 in Ginsheim ein Stadion mit Radrennbahn mit einer Länge von 400 m und einer Breite von 4 m errichtet.
In der Mitte der Radbahn befand sich eine 14 x 14 m große Betonfläche für die Austragung von Radball und Kunstradfahren.
Hier haben Ginsheimer Radsportler wie Martin Treusch, Adam Strahl, Willi Holzer, Philipp Amelung und Hans Schneider trainiert und jahrelang das Publikum begeistert.
Diese Stadionbahn war eine bedeutende Rennbahn im Bezirk des Hessisch-Nassauischen Radfahrerverbundes.
Unter dem jungen Vorsitzenden W. Holzer fand am 27. und 28. Juni 1938 ein großes "Hallensportfest" statt, für das man eine Festhalle im Bansen aufschlug.
Dieses Fest wird als Vorläufer des Ginsheimer Altrheinfestes angesehen.
50-jähriges Jubiläum 1950
Nach dem 2. Weltkrieg, am 03. März 1946, wurden auf Anregung und unter der Leitung der Sport- und Kulturgemeinde alle Mitglieder des "Radfahrervereins 1898 Ginsheim" und des Arbeiterradfahrervereins "Rheinlust 1904" in den Rathaussaal der Gemeinde eingeladen.
Von den 40 anwesenden Mitgliedern beider Vereine wurde beschlossen, den Verein unter dem Namen "Radsportgemein-schaft 1898 Ginsheim" weiterzuführen.
Das erste große Fest nach der Währungsreform (21.06.1948) wurde mit einem Jahr Verspätung im Juli 1949 auf dem Schulhof der alten Schule (heutiges Rathaus) gefeiert.
Unter dem Vorsitzenden W. Holzer und unter aktiver Hilfe aller Mitglieder und aller Ginsheimer Sportvereine wurde das 50-jährige Jubiläum ausgiebig gefeiert.
Der Verein konnte in den folgenden Jahrzehnten zahlreiche Meistertitel in Hessen erlangen.
1970 wurde wieder eine Radballabteilung gegründet. Seit den 70-er Jahren wird wird in Ginsheim die "WM-Revanche" im Radball ausgetragen, zu der Jahr für Jahr die besten Sportler der Welt kommen.
1998 kam es beim Jubiläumsfest anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Vereins zu einer eindrucksvollen Begegnung zwischen den zahlreichen Aktiven und der Elite der "Altinternationalen" Radballer.
1999 war Ginsheim zum 1. Mal Austragungsort der Junioren-Europameisterschaft, bei der das Radball-Duo Roman Müller und Marco Rossmann den Europameistertitel errang.
Stand: 2012
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