Die Ginsheimer Kerb

(Kerweborsch "die Ufferstandene")

Kerweborsch 1984

Uwe Hager, I. Vorsitzender
Peter Kohlmann, Kassierer
Ralf Offenhammer, Schriftführer

Thomas Austen, Thomas Bender, Wolfgang Fischer, Peter Hamann, Stefan Helbig, Andreas Hammel, Holger Hübner, Kai Jugenheimer, Thomas Lösch, Matthias Reinheimer, Marcus Ries, Achim Schmenger, Stefan Schmitt, Andreas Schneider, Peter Schroth, Horst Hübner


Wir, die Ufferstandenen

Kerwezeitung 1984

Nachdem die Ginsemer Kerb in den letzten Jahren immer weniger Zuspruch fand, bildeten die Wirte eine Interessen-gemeinschaft, um diesem traditionellen Volksfest wieder
neue Impulse zu geben.

Das Wichtigste dabei war, dass sich genügend junge Männer des Jahrgangs 65/66 - durch einen öffentlichen Auftritt mobilisiert - bereit erklärten, die schwere Aufgabe des Kerweborsch zu übernehmen.

Nach Ablauf der Meldefrist konnte man in den ausliegenden Listen 21 Bereitwillige vorfinden, von denen schließlich noch
19 als festentschlossene Kerweburschen übrig blieben.

Wir trafen uns am 17.2.84 zu einer 1. Sitzung. Dort wurde von einigen Wirten über die alten Traditionen einer Kerb berichtet. Außerdem wurde ein Vorstand gewählt, und bereits an diesem Tage Stefan Helbig als "Merkel" auserkoren.

Da er schon kurze Zeit später einen schweren Unfall erlitt, wird er dieses Amt leider nicht mehr ausüben können und es liegt nun bei einem anderen, ihn würdig zu vertreten.

Kerwewagen 1984

Weiterhin beschlossen wir, uns alle 14 Tage in den hiesigen Gaststätten zu treffen, um verschiedenes zu besprechen und Lieder einzustudieren.

Schnell hatten wir eine Satzung verfasst, wogegen sich die Suche nach einem geeigneten Namen als äußerst schwierig erwies.

Schließlich konnten wir uns, der Situation entsprechend, auf den Namen "Die Ufferstandenen" einigen.

Um den Gemeinschaftssinn in der Gruppe zu kräftigen, wurde auch an den Sitzungen einiges unternommen.

So zogen wie z.B. am Vatertag mit einem Handkarren, den wir zuvor mit Weck, Worscht und Woi beladen hatten, über die Weisenauer Brücke in den Weinort Laubenheim. Dort kam unsere Aktion gut an, und der Höhepunkt war der Auftritt bei einem dort stattfindenden Sportfest.

Um den Kontakt zu den Kerweburschen aus der Nachbargemeinde Trebur aufrecht zu erhalten, zogen wir eines abends nach der Sitzung zu Fuß (!) nach Trebur, um einer Einladung zu einer Kerweborschparty Folge zu leisten.

Da wir nun in großen Schritten auf unser sowie Eure Kerb zusteuern, haben wir nun noch sehr viele Vorbereitungen zu treffen und Arbeiten zu verrichten. Wir wollen der diesjährigen Kerb neue Impulse verleihen und hoffen auf eine tatkräftige Unterstützung durch die Bevölkerung.

Die Kerweborsch des Jahrgangs 65/66


Kerwspruch von 1984

von Hans-Benno Hauf

Die Kerb war jahrelong schun doot, die Jahrgäng litten bittere Not,
gonz Ginsem hot es net verstonne, dass man tat Jahr fer Jahr verbanne,
den Oolaß, der wohl war zuerst, in Ginsem - unser Kerschweifest!

So gilt Kritik den Jungen, Alten, die konnten dieses Fest net halten, in aller Ehr, wie sich's gebührt!
So hat es doch dazu geführt, dass übber ein Jahrzehnt, koon Kerweborsch sich hot geregt.

Zwaa Feste glei in unserm Ort? Wo geht ihr hie, bleibt mer doch fort!
Wem soll des alles wohl noch nitze, wer soll die Kerb noch unnerstitze?

So mancher Wert, aach die Gemoo, sogar Vereine war'n gonz kloo,
weil viele wohl nur oons gemacht, unn dodebei on sich gedacht!
Wo war die Ginsemer Nation? Wo war die Ginsemer Tradition?

Im Kerweschloof lag Ginsem nieder, vergesse war'n die alte Lieder.
Doch Vorsjahr war die Sach perfekt, im Winter hot mer uns geweckt.

So mancher war en Optimist, unn hot getroomt, wie schee's soi mißt,
en onnern hot gedenkt, moin Vadder! Des fällt aach s'nächste mol ins Wasser!

Doch bald hot's iwwerall gehaaße, dass Kerwesitzunge duun laafe,
unn Freitags klangs wie frieher wieder: Kerweborsch soin lustge Brieder!

Heit steh' als Merkel isch vor Eisch, um hochzuhalte alte Breisch,
die Ginsemer stets hochgeacht, die schunn moin Vadder mitgemacht!
Mit Unnerstützung von de Wert, glaab isch, dass unser Kerb es widder werd,
was sie bei uns'ren Vätern war: Es schönsde in de junge Jahr!

Wir sage allen Dankeschee, damit die Kerb konnt' uffersteh,
im gonze Ort gab's Tipps und Helfer, als wär'n se Kerweborsch gar selber,
des hot uns alle sehr gefreit, so wie die Spende vun de Leit.

Vor allem uns're Wert im Ort, gilt unser großes Dankeswort!

dem .............................. steigt jetzt unser Toosd,
stimmt alle mit mir ein zum Proosd!
Er lebe hoch, dass's nur so schallt, vom Rhoi bis in de Binger Wald!

Ihr Kerweborsch, stimmt mit mir oi,
dem ............................... soll gesungen soi:

Hoch soll er lebe, hoch soll er lebe, dreimol hoch .....

Scherp, Kapp, Kerwespruch, de Jahrgong 66,
Kerweborsch und Lies unn Zug, sinn neunzehnhunnertvierunachtzisch,
in Ginsem widder uff de Gass, ihr Kerweborsch, iss des en Spaß!

Drum hoch die Stimmung, hoch de Woi, in Ginsem soll nur Kerb heit soi,
damit im Ohr dut allzeit klinge, was Merkels Pflicht iss vorzubringe:

Hoch die Stimmung, hoch de Woi - die Ginsemer Kerb soll unser Soi .....